»Eine spanische Kleinstadt im Hochsommer, zwei Frauen, ein Mann, ein Kind, ein Mörder und seine Verfolger. Mit sparsamen Mitteln erzählt Duras eine Geschichte, die einfach und doch komplex, die dramatisch und dabei ganz alltäglich ist. Maria und Pierre, verheiratet, ein Kind, verbringen den Urlaub mit ihrer gemeinsamen Freundin Claire; auf dem Weg nach Madrid zwingt sie ein heftiges Gewitter, in einer kleinen Stadt haltzumachen. Die Nacht, die sie im Hotel verbringen, hat es in sich. In der Dunkelheit hält sich ein Mann versteckt: Rodrigo Paestra, der kurz zuvor seine Frau und deren Liebhaber im Bett erschossen hat. Die Polizei sucht ihn, Pfiffe gellen durch den Ort. Als Maria das Kind schlafen gelegt hat und auf den Balkon tritt, sieht sie zufällig, wie auf einem anderen Balkon Pierre und Claire einander umarmen ... Eine Liebe endet, eine Liebe beginnt, zwei Menschen finden, zwei verlieren sich, ein Mann und eine Frau bleiben einsam zurück - all das hat Marguerite Duras vollkommen symmetrisch arrangiert und in einer einzigen Szene verdichtet.«
Michael Scheffel, Frankfurter Allgemeine Zeitung