Patricia Stöi¿ untersucht in dieser qualitativ ausgerichteten Studie die Medialisierung wissenschaftlichen Wissens. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren rekonstruiert sie, wie und ob mediale Kommunikation (erziehungs-)wissenschaftliches Wissen in Anspruch nimmt, um das Thema des ungleichen Bildungserfolges zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zu prozessieren. Im Anschluss an die Wissensverwendungsforschung und an Überlegungen aus dem Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaften bezieht sich die Autorin dazu theoretisch auf die Systemtheorie Niklas Luhmanns. So wird eine methodologische Grundlage geschaffen, um mediale Kommunikationen und ihre Bezugnahmen auf Wissenschaft empirisch zu bestimmen. Mittels qualitativer Inhalts- und Argumentationsanalysen kann so die Eigenlogik der Medien bei der Aufbereitung dieses Themas offen gelegt werden. Sichtbar wird, wie die Medien im eigensinnigen Rückgriff auf Wissenschaft das Bildungsproblem der Kinder mit Migrationshintergrund konstruieren.