In Deutschland werden mehr als 12 000 Menschen zu den sogenannten Reichsbürgern gerechnet. Für sie ist die Bundesrepublik kein souveränes Staatsgebilde, sondern bestehen die Deutschen Reiche aus der Zeit vor 1945 fort. Gegenwärtig würden fremde Mächte im Hintergrund die Fäden ziehen. Manche von ihnen gründen auch eigene Reiche, wie etwa der "König von Deutschland" in Wittenberg, stellen eigene Pässe und Führerscheine aus. Viele erkennen die deutschen Behörden nicht an, verweigern Bußgeldzahlungen und Steuern. Lange Zeit hielt der deutsche Staat die Angehörigen dieser Szene für "Spinner" und tat sie als ungefährlich ab - bis im Oktober 2016 ein Polizist in Franken von einem Reichsbürger erschossen wurde.
Der ausgewiesene Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit beleuchtet zusammen mit zehn Fachleuten die Ideologie und die Akteure der verschiedenen Reichsbürger-Gruppierungen. Sie analysieren deren Weltbild und beschreiben, wie ihnen angemessen begegnet werden kann.
Speit ist es gelungen, in seinem Band nicht nur interessante Inhalte, sondern auch prägnante Stimmen zusammenzuführen. Es sind Texte, die der Leser auch ihrer Erzählweise wegen gern liest. (...) Der vorliegende Sammelband leistet einen wichtigen Beitrag dazu, das Phänomen der Reichsbürger sachgerecht zu erfassen und auch zu bekämpfen.
Jan Rebuschat, The European
Das vorliegende Buch ist eine informative Sammlung von Texten, die viele, auch weniger bekannte Aspekte der Reichsideologie und ihrer Vertreter beleuchten.
Ralph Gerstenberg, Deutschlandfunk
Durch die fundierte Recherche schafft der Band, was wichtig ist in der hitzigen Debatte um die Reichsbürger: Die Autoren bringen Licht ins Dunkel einer Bewegung, über die nun viel geredet, aber immer noch wenig gewusst wird.
Valentin Feneberg, Der Tagesspiegel
Das neue Buch gibt einen Einblick in die wirre Gedankenwelt, auf der eine deutschlandweite und international vernetzte Szene aufbaut.
Andreas Kopietz, Berliner Zeitung
Die Autorinnen und Autoren vermitteln ein umfassendes Bild einer bisher kaum öffentlich wahrgenommenen, aber sehr tätigen Szene, die vor allem unter jenen große Anziehungskraft ausübt, die sich nicht mehr an die Gesellschaft gebunden fühlen.
Der Band ist dabei nicht nur eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, sondern vor allem durch seine Handlungsanweisungen auch für Beamtinnen und Beamte sowie Tätige auf dem Feld der politischen Bildung und für die Zivilgesellschaft eine lesenswerte Lektüre.
Ronny Noak, Portal für Politikwissenschaft