"'Ich habe einen Traum ...' Diese Worte aus der berühmten Rede, die Martin Luther King (1929-1968) kurz vor seinem Tod gehalten hat, kommen mir nun in den Sinn, da ich über achtzig Jahre alt und seit mehr als fünfzig Jahren Theologe bin. Ich blicke nun auf meine Zeit als Theologe zurück, die ich in diesem kleinen Buch darstellen will, doch meine Gedanken sind bei den jungen Leuten und mein Geist ist der Ewigkeit zugewandt."
So beginnt Leonardo Boff selbst diese kleine Bilanz seines Lebens und Wirkens als Theologe. Seine Beiträge zur Systematischen Theologie, zur Trinitätslehre, zur Christologie, zur Pneumatologie und zur Ekklesiologie, waren teilweise heftig umstritten, aber immer höchst fruchtbar und anregend. Boffs Verdienst ist es aber vor allem, die Befreiungstheologie konsequent zu einer Ökotheologie der Befreiung weiterentwickelt zu haben. Im Gespräch mit der neuen Kosmologie, der Quantenphysik, der Tiefenökologie, etc. entfaltet er hier ein neues Paradigma für die Theologie auf der Höhe der Zeit. Diese kleine Summe von Boffs theologischem Denken ist zugleich eine zutiefst spirituelle Lektüre.