Zeitdiagnosen werden heute von Krisenbewusstsein, Pessimismus und apokalyptischen Untergangsszenarien beherrscht - und das in fast allen politischen Lagern.
In der Tat befinden wir uns in einer außergewöhnlichen geschichtlichen Situation. Wir sind mit mehreren Umbrüchen und mehrdimensionalen Krisenprozessen gleichzeitig konfrontiert, die sich ständig entwickeln, aber als Momente der kapitalistischen Entwicklung miteinander verbunden sind. Sie verdichten sich mehr und mehr zu einer großen Zivilisationskrise.
Zu deren Bestandteilen gehören zuallererst die Klimakatastrophe und andere Umweltkrisen, ein neuer Kalter Krieg, der sich vor unseren Augen Tag für Tag verschärft, die Zerrüttung politischer Systeme in vielen Ländern, die Zuspitzung der sozialen Polarisierung weltweit und zunehmendes Erstarken autoritärer und rechter Kräfte. Corona ist nur das jüngste Beispiel dafür.
Die Pandemie vertieft und beschleunigt die schon vorher wirkenden Krisen. All das spielt sich vor dem Hintergrund der Digitalisierung und anderer technologischer Umbrüche ab, die Wirtschaft, Gesellschaft und Alltag der Menschen dramatisch umwälzen. Viele ihrer Konsequenzen sind heute noch nicht abzusehen.
Wie kann man angesichts dieser Problemflut klaren Kopf bewahren? Was tun, um nicht in Panik, lähmenden Zynismus oder Resignation zu verfallen? Welche Anforderungen stellt dies alles an emanzipatorische Politik?
Auf diese Fragen suchen die Autorinnen und Autoren dieses Buches, die allesamt im Wissenschaftichen Beirat von Attac arbeiten, Analysen und Antworten zu geben.