. Ende der Neunzigerjahre erschien "Samisdat des Jahrhunderts", eine voluminöse Sammlung jener in Sowjetzeiten zensurierten Literatur, die sich nach den Kriterien des Offiziösen nur sich selbst und nicht "uns" verpflichtet wusste und damit systemfeindlich war. Zwar gehört es mittlerweile fast zu den Gemeinplätzen über die neuere russische Literatur, dass nicht alles, was offiziell erscheinen konnte, schlecht, und nicht alles, was dem Underground entstammte, automatisch gut war, die reine Faktenhuberei mancher Erforscher der "anderen" Literatur aber hat verschwinden lassen, worum es drei Generationen anderer russischer Dichtung eigentlich ging: sich selbst, nur der eigenen Stimme und jener der Literatur verpflichtet zu wissen. Nach "Metropole Moskau" (Wespennest 107) versuchen wir auch mit dieser Ausgabe einen Bogen durch die "andere" russische Literatur zu schlagen. (aus dem Editorial von Erich Klein)