Friedrich von Bose, Ethnologe, benennt die Möglichkeiten von Museen, eine überzeugende Haltung zum kolonialen Entzug einzunehmen.
Marcel Brülhart, Rechtsanwalt und Mitglied im Stiftungsrat der Dachstiftung Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee, zeigt, wie sich Verantwortung im Sinne der Washingtoner Grundsätze (1998) gestalten lässt.
Constantin Goschler, Historiker, setzt sich mit dem Begriff des Eigentums in den aktuellen Debatten auseinander.
Gesa Jeuthe Vietzen, Kunsthistorikerin, und Benjamin Lahusen, Jurist, loten die heutige Restitutionspraxis und ihre Geschichte aus.
Stefanie Mahrer, Historikerin, widmet sich den Geschichtsbildern und Erinnerungsnarrativen in der Schweiz.
Benno Nietzel, Historiker, behandelt die Verflechtungen zwischen Deutschland und der Schweiz bei der Rückerstattung von Kulturgut in der frühen Nachkriegszeit.
Olaf S. Ossmann, Rechtsanwalt, beschäftigt sich mit der Relevanz der Einbeziehung historischer Kontexte in Entscheidungspro¬zesse jüdischer Sammler:innen während und nach ihrer Verfolgung durch das NS-Regime.
Andrea F. G. Raschèr, Jurist, und Monika Steinmann Meier, Juristin, skizzieren die Rezeption der Washingtoner Grundsätze.
Angeli Sachs, Kunsthistorikerin und Museologin, reflektiert die aktuelle Ausstellungspraxis von Kunstwerken im Zusammenhang mit Verfolgung, Raub und Restitution.
Felix Uhlmann, Jurist und Leiter des Runden Tischs zur Evaluation der Stiftung Sammlung E. G. Bührle, umreißt die juristischen Herausforderungen der Washingtoner Grundsätze.
Die Fallstudien zu Kunstsammlern und Kunsthändlern verfassten Franziska Eschenbach, Simone-Tamara Nold, Nina Senger und Joachim Sieber.
Die Debatten um den Nachlass von Hildebrand Gurlitt und die Sammlung E. G. Bührle sowie die Kontroverse um koloniales Raubgut haben gezeigt, dass die Restitution von Kunstwerken und Kulturgütern zu den brisantesten Themen der Gegenwart gehört.
Geht es um Raubkunst, ist oft die Rede von »problematischen Eigentumsverhältnissen«, »belasteten Kunstwerken«, »schwierigem Erbe« oder auch von »Werten, um die gestritten werden müsse«. Dabei geht es nicht allein um den materiellen Wert von Kunstwerken oder Vorgänge in der Vergangenheit. Vielmehr bestimmen heutige Sichtweisen auf gewaltsame Ereignisse in der Geschichte den Umgang mit Kunst- und Kulturgütern. Welche Folgen hat Kunstraub aus historischer, rechtshistorischer, juristischer und Museumssicht? Wie können Gedächtnisinstitutionen wie Museen ihre Verantwortung
gestalten? Und welche Rolle haben die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und ihre Nachfahren dabei?
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird Position zu den aktuellen Fragen bezogen. Fallstudien zeigen exemplarisch auf, wie Verfolgung, Flucht und Raub mit dem Aufbau von Sammlungen und dem Kunsthandel zusammenhängen.