Der Niedergang des Habsburger-Reiches läutete in Böhmen und Mähren auch das Ende der jahrhundertealten deutschen Kultur ein. Gleich nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde ihr Einfluss im Sudetenland nahezu verdrängt, nach dem Zweiten wurden die Deutschen enteignet und aus ihrer Heimat gewaltsam vertrieben. Nur unter schwersten Bedingungen und nach manchen Rückschlägen fanden sie eine neue Heimat.
In ihrer groß angelegten Erzählung spürt Ute Schall der wechselvollen Vergangenheit dreier Familien nach - den Lazarus', Indras und Lehnarts -, die, verwandtschaftlich mit einander verbunden, in Mähren beheimatet waren und deren Spuren sich teilweise bis in napoleonische Zeit zurückverfolgen lassen - eine Geschichte, die stellvertretend steht für all jene, denen ein ähnliches Schicksal beschieden war.