Ada ist mit siebzehn Mutter geworden, ihre Tochter Claudia wächst bei den Großeltern am Lago Maggiore auf. Nach dem Studium findet diese eine Stelle bei einer Mailänder Werbeagentur, wo sie den ehrgeizigen und charmanten Alessio kennenlernt. Die beiden werden Kollegen, Freunde und etwas mehr, doch wegen Alessios Homosexualität entzieht sich diese Beziehung jedem Versuch einer standardisierten Definition, ebenso wie die zwischen Ada und Claudia... Für uns gibt es keinen Namen ist die Geschichte einer mutigen Reise auf der Suche nach dem eigenen Selbst und nach einer bewusst erlebten Mutterschaft jenseits aller Klischees.
"Für uns gibt es keinen Namen" legt offen und analysiert zugleich, was es heute bedeuten kann, Frau zu sein. Der Roman erzählt vom Leben einer jungen Frau, das sich inmitten schwieriger Beziehungen abspielt: zu ihrer Tochter, ihrer Mutter, ihrem Arbeitsumfeld und zu dem Mann, in den sie sich verliebt. Insbesondere durch die Darstellung uneindeutiger, von herkömmlichen Maßstäben abweichender Beziehungsverhältnisse zeichnet sich im Verlauf des Textes ein glaubwürdiges Frauenporträt ab: zugleich zerbrechlich und zäh, ständig im Konflikt zwischen Sehnsucht und Pflicht. Instrument dieser Geschichte ist eine ganz besondere stilistische Ausdrucksform. Die Autorin zeigt, dass sie stets die Wechselwirkung zwischen der Sprache und den Lebensweisen, von denen sie erzählen will, im Auge hat. (Maria Ida Gaeta)