Alma Mahler-Werfel war, so hat es Willy Haas einmal formuliert, »erlebnishungrig und lebenshungrig«. Und sie hat das Erlebte von Jugend an im Tagebuch fixiert und später anhand dieser Aufzeichnungen erzählt. Schon früh wurde sie Schülerin und Freundin berühmter Männer: des Komponisten Alexander Zemlinsky, des Malers Gustav Klimt und vor allem Gustav Mahlers, den sie im März 1902 heiratete.
»Lese ich im Tagebuch«, schreibt der Mitherausgeber Antony Beaumont, »so kommt's mir vor, als ob man einen Vorhang hebt, und dahinter steht das Wien der Jahrhundertwende in voller Pracht und zum Greifen nahe. Die Vitalität des täglichen Lebens, Augenzeugenberichte von historischen Ereignissen der Kunst- und Musikwelt, einmalige Einblicke in das Sozialverhalten und die Redensarten des homo austriacus - dies alles zeichnet das Buch als einmaliges Dokument aus.«