Nadine Stegelmeier entführt ihre Leser:innen in eine ländliche Welt, wie sie vor über zweihundert Jahren war und hebt dabei einen fast vergessenen Brauchtumsschatz, um die Lebensweise unserer Ahnen und Urahnen zu erschließen. Sie lädt uns ein, das Geheimnis des Jahresrhythmus wiederzufinden und der Intensität der Jahreszeiten nachzuspüren.
Ohne das Leben früherer Zeiten romantisieren zu wollen, stellt sie uns Mythen, Traditionen und Brauchtum vergangener Tage vor und schafft Verständnis für die Lebensweise derjenigen Generationen, die noch fest verankert im Rhythmus des Jahreslaufes gelebt haben. Rund um das Jahr werden Volksfrömmigkeit, Bräuche und Rituale aus verschiedenen Regionen vorgestellt, die wichtiger Bestandteil des damaligen Alltags waren. Nadine Stegelmeier schildert dabei, wie wichtig der enge Bezug zur Natur und auch die Abhängigkeit von Witterungsverhältnissen vor allem für die Menschen auf dem Land waren. Davon erzählen schon die unzähligen Bauernregeln und -weisheiten rund um den Jahreslauf.
Die Autorin erläutert dabei fundiert kulturgeschichtliche und religiöse Hintergründe sowie historische Fakten und veranschaulicht ausführlich die Übergänge von vor-christlichen Bräuchen hin zum Brauchtum der Volksfrömmigkeit, wie sie vor allem in Süddeutschland, in Österreich und Südtirol verbreitet waren.
Nostalgisch inszenierte Fotos vor den stimmungsvollen Kulissen der Freilichtmuseen Massing und Finsterau sowie des Museumsdorfes Bayrischer Wald unterstreichen den kulturgeschichtlichen Ausflug in die Vergangenheit und illustrieren lebendig, wie das Landleben früher war. Vieles, was uns heute fremd und unverständlich erscheint, wird erst vor dem Hintergrund der einfachen und beschwerlichen Lebensrealität der damaligen Zeit nachvollziehbar.
Ergänzt wird die Sammlung von Brauchtum, Mythen und Überlieferungen durch alte Sagen und Legenden.