Was, wenn der Tod des anderen die Möglichkeit des Nachfragens ausgelöscht hat? Das lyrische Ich, das in diesem Buch die ganze Redezeit beansprucht, will sich nicht mit einem Monolog zufriedengeben. Es hält daran fest, den Abwesenden im Gespräch zur Anwesenheit zu verführen.
Zu diesem Behuf geht es dorthin, wo die Grenzen von Anwesenheit und Abwesenheit, von Sein und Nichtsein, von Leben und Tod nebulös werden: ins Reich der Einbildungskraft. Durch das Einrücken in eine geteilte Welt von literarischen Imaginationen findet es einen Resonanzraum, in dem sich sein jambischer Redefluss in ein mehrstimmiges Tableau auffächert.
So trifft sich der Sprecher kraft der Erinnerung und kraft der Fantasie mit seinem Vater irgendwo im Grenzbereich zwischen Ober- und Unterwelt, zwischen Biografie und Fiktion, zwischen Erinnerung und Tagtraum. Einmal begegnet er ihm als waghalsigem Teufelskerl zu Fuss in Alaska, ein andermal trägt er ihn als gelähmten Anchises aus dem brennenden Troja.
Und immer befragt er ihn, bohrend, aber liebevoll, zu seinen Lebensentwürfen und Fantasien.