Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Sieg gegen das Osmanische Reich im I. Weltkrieg und nachdem die Widerstandsbewegung unter Mustafa Kemal Pascha (später: Atatürk) zur Befreiung der Türkei die Macht errungen hatte, schaffte diese das Sultanat und damit auch die islamische Idee der unauflösbaren Einheit von Religion und Politik ab. Im Zuge der so genannten kemalistischen Reformen wurde der türkische Laizismus eingeführt, der keine strikte Trennung von Staat und Religion, aber eine deutliche Vormachtstellung des Staatsapparates gegenüber der Religion vorsah. Der Staat bestimmte von nun an die Art und Weise der Religionsausübung. Atatürk wollte die Türkei zu einem modernen Staat formen, indem er die Verwestlichung gleichsam erzwang. Sein Befreiungskrieg (1919-1923) ermutigte auch die Frauen, weiter aus ihrem Schattendasein herauszutreten. Sie hielten patriotische Reden gegen die Teilung des osmanischen Reiches und plädierten für eine Türkei als eine Nation. Mit diesem Einsatz für die türkische Republik von weiblicher Seite sollten ihnen weitere Frauenrechte unter Atatürks Zuspruch gewährt werden.