Das bewegende, ungemein farbige und trotz aller grausamen historischen Details spannend und unterhaltsam zu
lesende Porträt einer Familie im China unseres Jahrhunderts, von der Kaiserzeit bis zu den Ereignissen am Platz
des Himmlischen Friedens. Zeitgeschichte aus erster Hand.
Yu-fang, die Großmutter der Autorin, wird 1924 im Alter von 15 Jahren als
Opfer ihres machthungrigen Vaters dem Polizeichef der Zentralregierung
in Peking als Konkubine anvertraut, was ihrem Vater eine Beförderung ermöglichte.
Bao Quin, die Mutter von Jung Chang, 1931 geboren, schließt sich als junge
Frau den Kommunisten im Kampf gegen die sozialrevolutionäre Guomindang-Bewegung
an und heiratet Ende der 1940er Jahre einen hohen Revolutionär. Beide werden
Opfer der zahlreichen politischen Reinigungskampagnen. Die Geschichte ihrer
eigenen Jugend schildert Jung Chang im Spannungsverhältnis zwischen Tradition,
Kommunismus und Moderne. So berichtet sie unter anderem über das chinesische
Schulsystem der Mao-Ära, den Beginn der Kulturrevolution, die Aktionen
der Roten Garden, die Infrastruktur des von innenpolitischen Machtkämpfen
erschütterten Landes, aber auch über das alltägliche Leben, die medizinische
Versorgung der Landbevölkerung sowie die allmählich sich vollziehende Demokratiebewegung
nach Maos Tod. Ihre Erlebnisse veranschaulichen den chinesischen Alltag
und versetzen den Leser in die Lage, politische und soziale Zusammenhänge
in der Entwicklung des Landes nachvollziehen zu können.