Obwohl in finanzieller Hinsicht sorgenfrei, lebt Zeno Cosini inmitten seelischer Katastrophen: Seine Energie verschleißt er bei ständigen, aber erfolglosen Versuchen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst drückt zudem auf die Stimmung. Als er sich schließlich in die schöne Ada verliebt, bekommt er statt dessen die "schielende" Schwester Augusta, mit der er dann gegen seinen Willen in harmonischer Ehe lebt.
Um diese unverhoffte Glück zu zerstören, beginnt er eine Affäre und bereichert sein ohnehin nicht umkompliziertes Innenleben um ein sorgsam gepflegtes schlechtes Gewissen. Helfen kann da nur die Psychoanalyse ... In diesem Roman, der so der humorvoll wie abgründig ist, erweist sich Italo Svevo als ein "Wunder an Seelenkenntnis, als Genie illusionsloser Genauigkeit" (Günter Blöcker, Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Obwohl in finanzieller Hinsicht sorgenfrei, lebt Zeno Cosini inmitten seelischer Katastrophen: Seine Energie verschleißt er bei ständigen, aber erfolglosen Versuchen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst drückt zudem auf die Stimmung. Als er sich schließlich in die schöne Ada verliebt, bekommt er statt dessen die "schielende" Schwester Augusta, mit der er dann gegen seinen Willen in harmonischer Ehe lebt. Um diese unverhoffte Glück zu zerstören, beginnt er eine Affäre und bereichert sein ohnehin nicht umkompliziertes Innenleben um ein sorgsam gepflegtes schlechtes Gewissen. Helfen kann da nur die Psychoanalyse ... In diesem Roman, der so der humorvoll wie abgründig ist, erweist sich Italo Svevo als ein "Wunder an Seelenkenntnis, als Genie illusionsloser Genauigkeit" (Günter Blöcker, in der Presse).
Der 57-jährige Zeno Cosini ist so verstrickt in die mannigfachen Möglichkeiten
der Selbst- und Fremdtäuschung, dass er der Wahrheit nur durch einzelne
Spurensuche näher zu kommen vermag. Auf Anraten seines Psychiaters und
im Interesse der eigenen Heilung schreibt er seine Erinnerungen aus großer
zeitlicher Distanz nieder. Die Aufzeichnungen des alten Zeno entwerfen
vom jüngeren das Bild eines begüterten Zwangsneurotikers, zu dessen zentralen
Problemen die >>letzte<< Zigarette und andere Laster gehören. Sie markieren
Bedeutung in einem Leben, das den Zwängen der Existenzsicherung weitgehend
enthoben und damit auch einem Mangel an Erfahrungsräumen ausgesetzt ist.
Diesen kompensiert Zeno durch ein Übermaß an Reflexion. So wie er über
den Gedanken an die 54 Muskeln, die zur Bewegung des Fußes notwendig sind,
ins Straucheln gerät, hindern ihn bloße Vorstellungen daran, das Sterben
des Vaters angemessen wahrzunehmen und ihm beizustehen. Also erhält er
von diesem in letzter Sekunde eine Ohrfeige und bald darauf das Ja-Wort
derjenigen Schwester von vieren, der er zuallerletzt einen Heiratsantrag
machen wollte, woraus er das Recht ableitet, der Braut in der Hochzeitsnacht
seine Gleichgültigkeit zu bekunden. Während diese Niedertracht für die
Ehe keine negativen Konsequenzen zeitigt, tragen die dem erfolgreicheren
Schwager im Namen von Unterstützung und Hilfe zugefügten Unterlassungssünden
zu dessen Tod bei. Als groteske, aber einleuchtende Folge uneigentlichen
Lebens erscheint auch Zenos überraschende Gesundung im Ersten Weltkrieg,
nachdem es ihm gelungen ist, als Spekulant und Kriegsgewinnler von den
Kämpfen der anderen zu profitieren.